Indien ist für Investoren derzeit deutlich attraktiver als andere Schwellenländer, glaubt Rishikesh Patel, Fondsmanager für indische Aktien bei LGM Investments. "Indien bietet derzeit eine der besten Schwellenländer-Storys." Die Fundamentaldaten hätten sich bereits im vergangenen Jahr verbessert und würden sich weiter positiv entwickeln. "Dazu dürfte der Sieg des heutigen Premierministers Narendra Modi bei den Wahlen im vergangenen Herbst wesentlich beigetragen haben", sagt Patel. Modi habe seitdem weitere wirtschaftliche Reformen auf den Weg gebracht. Wichtigster Erfolgsfaktor sei jedoch der gesunkene Ölpreis, von dem ganze Sektoren und Branchen in Indien profitierten. Gemeinsam mit China und einigen anderen Schwellenländern zähle Indien zu den großen Gewinnern des Ölpreisverfalls. "Und auch in Zukunft könnte die Rally sich fortsetzen, denn sie wird durch eine Kombination aus niedriger Inflation, sinkenden Zinsen und steigenden Unternehmensgewinnen unterstützt."
 
Konsumgüterhersteller und banken im Fokus
Der Binnenkonsum in Indien werde weiter ansteigen, meint Patel. "Die indischen Konsumenten haben noch nicht in vollem Umfang auf den niedrigeren Ölpreis und die höheren Einkommen reagiert." Davon werden nach Patels Meinung sowohl Hersteller langlebiger Konsumgüter sowie Basiskonsumgütern profitieren. Besonders interessant findet Patel jedoch Nebenwerte aus dem Konsumsektor. "Bei den kleineren und mittleren Unternehmen im Konsumgüterbereich sind die Gewinnspannen aufgrund der besseren Kostenstruktur höher, außerdem sind die Standardwerte in diesem Sektor schon vergleichsweise hoch bewertet."

Interessant sind nach Auffassung von Patel auch indische Privatbanken. "Besonders wenn Wirtschaftslage und konjunkturelles Umfeld positiv sind und sich die Ertragsaussichten verbessern, lohnt ein Investment in sehr gut aufgestellte Privatbanken, die hohe Standards erfüllen." (fp)