Die Coronakrise wird noch eine ganze Weile das Geschehen an den Märkten bestimmen – und damit für jedenMenge Unsicherheit sorgen. Anleger sollten aber trotzdem nicht den Fehler machen, sich von Anlageklassen wie Aktien oder Schwellenländer-Anleihen abzuwenden. Zwar bestehen weiterhin Risiken. "Die Unterstützung der Märkte dürfte dennoch anhalten. Wir erwarten sowohl von der Fed als auch von der EZB Unterstützung während der Pandemie", sagt Mark Hughes, Portfoliomanager bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management. "Sollte sich die Situation erneut drastisch verschlechtern, ist auch mit zusätzlichen Hilfsmaßnahmen zu rechnen."
 
Laut Hughes überwiegen in der Krise die Chancen, nicht die Risiken. Das liege neben der starken Intervention durch die Notenbanken auch an der Aussicht auf einen Impfstoff. "Die klinischen Studien einiger aussichtsreicher Kandidaten gehen Ende des Jahres in die entscheidende Phase", sagt Hughes. "Eine positive Entwicklung gepaart mit den Maßnahmen der Notenbanken könnte schon 2021 zu einem Befreiungsschlag für die Märkte werden."
 
Keine größeren Zahlungsausfälle
Besonders stark von der Krise betroffen sind zum einen die USA, zum anderen auch einige Schwellenländer. "Wir gehen davon aus, dass es in der Gruppe der Schwellenländer einige Volkswirtschaften gibt, welche die Herausforderungen der Pandemie nur unzureichend meistern können", so Hughes. Dennoch rechne man bei Legg Mason nicht mit größeren Zahlungsausfällen. "Zuletzt hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für Schwellenländer um zwei Prozentpunkte korrigiert und einige Ratings nach unten angepasst", sagt Hughes. "Dennoch gehen wir davon aus, dass das Schlimmste für Schwellenländer-Investoren ausbleiben wird." (fp)