Dividendenjäger sollten dieser Tage den Blick auf Europa richten, sagt Markus Zeiß, Fondsmanager bei LBBW Asset Management. Die Währungsunion stabilisiert sich, die Wirtschaft läuft gut – das spricht für europäische Dividendentitel. Die Ausschüttungen der Dax-Konzerne für das vergangene Jahr liefern einen Hinweis darauf, wie hervorragend die Unternehmen in Summe aufgestellt sind: Deutschlands Top-Konzerne werden 2018 erstmals mehr als 35 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Trotz der Kurssteigerungen des deutschen Leitindex bewegt sich die Dividendenrendite deshalb mit 2,6 Prozent auf dem Niveau von 2017.

Für die gesamte Eurozone erwartet Zeiß sogar eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent. "Im Vergleich zu US-Aktien sind europäische Titel niedriger bewertet", erklärt er. Aus diesem Grund bieten Europa-Aktien auch mehr Aufwärtspotenzial als US-Papiere.

Anleger sollten allerdings nicht nur auf die Höhe der Ausschüttungen achten, sondern auch darauf, wie zukunftsträchtig das Geschäftsmodell von Unternehmen ist. "Fundamentale Daten wie der Cashflow, die Bilanzqualität sowie das Geschäfts- und Marktumfeld können Hinweise darauf geben, wie nachhaltig die Dividendenausschüttungen sind", sagt der Fondsmanager.

Fels in der Brandung
In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben Kursgewinne im europäischen Aktienindex Euro Stoxx Anlegern eine Performance von 3,4 Prozent pro Jahr beschert. Größer war jedoch mit 5,8 Prozent jährlich der Performance-Anteil aus Dividenden, sagt Zeiß, der sich mit seinem Fonds auf Blue Chips aus dem Euro-Raum fokussiert. Ausschüttungsstarke Aktien bringen nicht nur stete Erträge, sie können auch das Portfolio stabilisieren. In schwankungsreichen Marktphasen haben sie sich schon oft als Fels in der Brandung erwiesen. (fp)