Die Schwellenländer könnten im laufenden Jahr schneller wachsen als die Weltwirtschaft, prophezeit James Donald, Leiter der Emerging-Markets-Plattform von Lazard Asset Management. "Nach einem schwierigen Jahr zeichnen sich für 2019 positive Trends in den Schwellenländern ab", sagt er. Donald weist darauf hin, dass die Haushaltsdefizite vieler Emerging Markets überschaubar sind, die Realzinsen im Vergleich zu den Industriestaaten hoch, das Schuldenniveau niedrig und die Wachstumsaussichten gut.

Im vergangenen Jahr sind die Kurse von Schwellenländeraktien deutlich gefallen. Für 2019 sieht Donald Erholungspotenzial. Emerging-Markets-Titel könnten sogar besser abschneiden als US-Aktien. "Wir erwarten, dass das Gewinnwachstum der USA nachlassen und unter das Niveau der Schwellenländer fallen könnte", erklärt der Experte. "Während die USA sich auf dem positiven Trend ausgeruht haben, gab es in den Schwellenländern notwendige und teilweise erzwungene Anpassungen."

Investoren differenzieren stärker
Der starke US-Dollar war bisher nur für einzelne Emerging Markets ein Problem. Nach Donalds Beobachtung haben Anleger zuletzt denn auch deutlich zwischen einzelnen Schwellenländern unterschieden: Staaten mit großem Engagement in US-Dollar und zugleich hohen Leistungsbilanzdefiziten wurden abgestraft. Länder, die besser positioniert waren, haben die Erwartungen dagegen oft übertroffen. Im letzten Quartal 2018 zeigten sich dann sogar bei den Sorgenkindern unter den Schwellenländern leichte Verbesserungen. (fp)