Die Europäische Zentralbank hat laut Christine Lagarde noch keine ausreichenden Belege dafür, dass die Inflationsgefahren vorüber sind. Mit diesem Hinweis beim EZB-Symposium im portugiesischen Sintra nährte die Notenbankchefin die Erwartung, dass die Währungshüter in diesem Monat bei der Lockerung der Geldpolitik eine Pause einlegen werden.

"Wir stehen noch vor einer Reihe von Unwägbarkeiten in Bezug auf die künftige Inflation, insbesondere im Hinblick darauf, wie sich das Zusammenspiel von Gewinnen, Löhnen und Produktivität entwickeln wird und ob die Konjunktur von neuen angebotsseitigen Schocks getroffen wird", sagte Lagarde am Montag (1.7.) bei ihrer Rede zur Eröffnung des Symposiums. "Es wird einige Zeit dauern, bis wir genügend Daten gesammelt haben, um sicher zu sein, dass die Risiken einer über dem Zielwert liegenden Inflation vorbei sind."

"Von Sitzung zu Sitzung"
Der Arbeitsmarkt in der Eurozone sei nach wie vor robust, sagte Lagarde. Dies bedeute, "dass wir uns Zeit nehmen können, um neue Informationen zu sammeln, doch wir müssen uns auch der Tatsache bewusst sein, dass der Wachstumsausblick unsicher bleibt", führte Lagarde aus. "All dies unterstreicht unsere Entschlossenheit, datenabhängig zu sein und unsere geldpolitischen Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung zu treffen." (Bloomberg/fp)