Kurt von Storch: Es geht um Kaufkrafterhalt, nicht ums reich werden
Die Inflationsraten werden aus strukturellen Gründen künftig höher ausfallen als in der Vergangenheit, meint Kurt von Storch vom Vermögensverwalter Flossbach von Storch. Was er Anlegern in einem solchen Umfeld rät.
"In den kommenden Jahren geht es an der Börse weniger darum, reich zu werden, sondern vor allem darum, das, was man bereits an Vermögen aufgebaut hat und noch aufbauen möchte, vor der Inflation zu schützen, die Kaufkraft zu erhalten", sagt Kurt von Storch. Der Vorstand und Firmengründer des Vermögensverwalters Flossbach von Storch rät Anlegern zu diesem Zweck in Sachwerte zu investieren, vor allem in "Aktien guter Unternehmen".
Damit meint er Unternehmen, die ein robustes und krisenerprobtes Geschäftsmodell vorweisen und ausreichend Preissetzungsmacht haben. "Ich bin zuversichtlich, dass sich deren Kurse langfristig positiv entwickeln werden", sagt von Storch. Anleger müssten Geduld mitbringen und eine Toleranz gegenüber Kursschwankungen. "Sie müssen Kursrücksetzer emotional aushalten können", erklärt er. "Anders geht es leider nicht."
Hohe Inflationsraten bleiben
Denn die Inflation bleibt weiterhin hoch, schätzt der Vermögensverwalter. "Wir haben zuletzt oft von den drei 'Ds' gesprochen – Demografie, Deglobalisierung und Dekarbonisierung", sagt er. All das koste Geld und führe dazu, dass die Inflationsraten künftig höher ausfallen als in der Vergangenheit. "Nicht zehn Prozent, vermutlich auch nicht sieben oder acht, wohl aber deutlich mehr als zwei Prozent", meint von Storch. (fp)