In der aktuellen Krise sollten sich Anleger auf Aktien konzentrieren, rät Petra Ahrens, Vorstand der Maiestas Vermögensmanagement in Köln. "Uns bleibt im Kampf gegen die eigene Teuerungsrate nur eine einzige Alternative, nichts wie rein in die Aktien", schreibt sie in einem Marktkommentar. Ausgerechnet vor ihnen hätten die Deutschen zu großen Respekt, denn sie sind "im Weltuntergangsszenario gefangen". Aus ihrer Sicht ein großer Fehler: Denn wenn die Welt tatsächlich untergeht, müsste man sich ohnehin keine Gedanken um Altersvorsorge und Inflation machen. Und wenn nicht? "Sind das aktuell genau die Zeiten, die uns die besten Renditen gewähren werden", betont Ahrens.

Wer in Aktienmärkte investiert, werde mit langfristig hohen Renditen belohnt. Die vergangenen 100 Jahre hätten gezeigt, dass 99 Prozent aller Krisen keine Relevanz auf die langfristige Geldanlage in Aktien gehabt haben. Ahrens rechnet vor: Selbst wer exakt einen Tag vor der Lehman-Pleite in den US-Markt eingestiegen wäre und den Aktienbestand aus dem Dow Jones gehalten hätte, der hätte bis heute eine Rendite von circa 200 Prozent erzielt. "Aktuell sind fast acht Milliarden Menschen auf der Welt", argumentiert Ahrens. Und die müssten nun mal essen, trinken und konsumieren. Internationale Großkonzerne wie Coca-Cola, Johnson & Johnson, Apple, Colgate-Palmolive, Amazon, Nestlé, Unilever oder L’Oréal seien deshalb "eine aussichtreiche Alternative für die private Altersvorsorge".

Sparen und Immobilien werden unattraktiver
Die Zinserhöhungen der Zentralbanken machten derweil zwar Kredite teurer, brächten aber keine bessere Guthabenverzinsung für Sparer. Die Lieblingsanlage der Deutschen – die Immobilie – wird gleichzeitig unattraktiver. "Zum einen scheinen die Preise von Wohnungen und Häuser ihren Zenit erreicht zu haben und beginnen langsam zu sinken, zum anderen steigen die Zinsen für deren Finanzierung an", schreibt Ahrens. Anfang des Jahres hätten Immobilienkäufer noch einen Betrag von 400.000 Euro mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent finanzieren können – sprich: mit monatlich anfänglich 500 Euro Zinsen. Jetzt liegt die Finanzierung bei vier Prozent, die monatliche anfängliche Zinsbelastung somit bei über 1.300 Euro. "Dies macht für viele Familien den Traum vom Eigenheim zunichte und die Kapitalanlage für Anleger durch eine geringere Rendite unattraktiver." (fp)