Knapp ein Drittel der Österreicher plant heuer eine größere Anschaffung. Dafür wollen 14 Prozent einen Bankkredit aufnehmen. Während sich diese Zahl zum Vorjahr kaum verändert hat, ist der angestrebte Kreditbetrag aber sprunghaft angestiegen: Die angestrebte Kreditsumme liegt heuer bei 74.700 Euro im Vorjahr waren es nur 62.400 Euro – ein Plus von 20 Prozent. "Die Menschen haben wieder Glauben in die Zukunft und wollen ihre Wünsche realisieren", sagt Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank.

22 Prozent der Befragten wollen im nächsten Jahr in Haus und Heim investieren, ein Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahlen wurden im Auftrag der Erste Bank von Integral erhoben.

Ob das Anziehen der Kreditsumme tatsächlich allein an der wachsenden Zuversicht liegt, wie die Erste suggeriert, ist zu hinterfragen. Eine Portion Realismus dürfte bei den potenziellen Kreditnehmern zumindest auch eine gewichtige Rolle spielen, wie der Blick auf die Preisentwicklung am Wohnungsmarkt nahelegt: Die Immobilienpreise in Österreich haben sich laut kürzlich veröffentlichten Daten der Statistik Austria allein seit 2010 um 41 Prozent verteuert – nur vier Länder in Europa hatten stärkere Entwicklungen. Im Jahr 2016 haben die österreichweiten Immopreise erneut um 8,5 Prozent zugelegt.

5.500 Euro in den Sparstrumpf
Gleich geblieben ist laut der Integral in Österreich das geplante Spar- und Anlageverhalten: Acht von zehn Österreichern (minus vier Prozent) wollen Geld zur Seite legen. Im Schnitt liegt dieser Betrag bei 5.500 Euro.

Klassische Sparformen büßen zwar an Beliebtheit ein, werden aber immer noch hoch geschätzt: Jeder zweite Österreicher (55 Prozent, minus zwei Prozentpunkte zum Vorjahr) will Geld auf das Sparbuch legen, 48 Prozent (minus drei Prozentpunkte) veranlagen in einen Bausparvertrag, eine Investition in Lebensversicherungen ist für 40 Prozent (plus drei Prozent)  interessant.

Fonds, Aktien und Anleihen sind für jeden vierten Österreicher ein Thema (24 Prozent, plus ein Prozentpunkt). Gold gewinnt unterdessen erneut deutlich an Beliebtheit: 17 Prozent  (plus vier Prozentpunkte) möchten darin investieren. Als Beimischung könne Gold eine Bedeutung haben, allerdings müssten sich Anleger über die Nachteile bewusst sein, warnt Schaufler: Keine Zinsen oder Dividenden und mitunter kräftige Wertschwankungen. (eml)