Der Rückschlag an den Aktienmärkten im Februar war eine gesunde Korrektur der Übertreibung im Januar und kein Vorbote eines länger anhaltenden Abwärtstrends. Das sagt Klaus Kaldemorgen, Manager des Deutsche Concept Kaldemorgen bei der DWS. "Treiber hinter der Korrektur waren vor allem die Hedgefonds, die über Aktienterminkontrakte auf weiter steigende Aktienkurse gewettet haben", sagt Kaldemorgen.  

Dazu seien Investoren im vergangenen Jahr höhere Risiken eingegangen, weil die Kursschwankungen von Aktien abnahmen. "Deshalb sind die Aktienbewertungen stark gestiegen", so Kaldemorgen. In den USA seien die Kurse das fünfte Jahr in Folge stärker gestiegen als die Gewinne. "Treffen steigende Zinsen auf hohe Bewertungen, werden die Börsen anfälliger." Die Börsenkorrektur im Februar sei ein Warnschuss gewesen, der das Ende der niedrigen Volatilität angekündigt habe, erklärt der Fondsmanager. 



Mögliche Bruchstellen bei Aktien
Aktien sind aus Sicht von Kaldemorgen auch in diesem Jahr die attraktivste Anlageklasse von allen. Es gebe allerdings "verschiedene Bruchstellen", die Anlass zur Sorge gäben: So hätten beim jüngsten Kursverfall Unternehmens- und Hochzinsanleihen in den USA viel weniger verloren, als sie es hätten tun sollen – gemessen an der Börsenhistorie in ähnlichen Situationen. "Das kann noch kritisch werden, etwa wenn sich die US-Wirtschaft abschwächen sollte", warnt Kaldemorgen.

Mit dem Ertrag seines eigenen Mischfonds im Jahr 2017 ist er nicht gänzlich unglücklich. "Damit bin ich nicht unzufrieden, aber mehr wäre schöner gewesen", sagt der Fondsmanager. Der Fonds gewann im vergangenen Jahr weniger als zwei Prozent, wenngleich er immer noch viel Geld von Investoren einsammeln konnte. Aktuell hat er etwa 40 Prozent in Aktien investiert, vor allem in europäische. Der gleiche Anteil steckt in Anleihen, als Krisenschutz dienen fünf Prozent Gold. Für dieses Jahr hofft Kaldemorgen auf einen Fondsertrag von drei bis fünf Prozent – "wenn es gut läuft". (fp)​