Ende Oktober bis Anfang November sollten Anleger besonders alert sein. Dann erreicht nämlich der Aktienmarkt sein jährliches ideales Einstiegsfenster, sagt Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Er argumentiert saisonal-statistisch und teilt das Börsenjahr in zwei Hälften ein: eine Winterperiode von November bis April und eine Sommerperiode von Mai bis Oktober. Momentan neigt sich die Sommerperiode dem Ende zu, und das historisch betrachtet sehr lukrative Winter-Halbjahr steht vor der Tür, wie das folgende idealtypische Saisonmuster für den US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigt:

Noch eindrucksvoller wird die betrachtung, wenn man die Performancehistorie des Dow-Jones-Index nach einzelnen Jahreshälften aufschlüsselt  In den Winterperioden stieg der Aktienindex Dow Jones laut Rethfelds Rückrechnung seit dem Jahr 1946 im Schnitt um 7,1 Prozent. Zwischen Mai und Oktober stand er mit einem durchschnittlichen Plus von gerade einmal 0,4 Prozent hingegen praktisch still.

Zwar kam es über die Jahre hinweg auch in den Winterperioden hin und wieder zu Verlusten – aber eher selten. Im Sommer stürzten die Märkte in vergangenen Jahren dagegen sowohl häufiger als auch tiefer ab.

Mehr Chancen als Risiken
In Winterperioden gab es die heftigsten Verluste nur während der Rezession in den USA in den Jahren 1937 und 1938 sowie während des Zweiten Weltkriegs. In den vergangenen 73 Jahren kam es in den Winterperioden nur dreimal zu einem zweistelligen Verlust (1970, 1974, 2009). "Der Maximum Drawdown betrug 14 Prozent", erklärt Rethfeld.

In immerhin 30 von 73 Jahren – also in 41 Prozent aller Fälle – gab es dagegen in den Winterperioden zweistellige Gewinne. Der maximale Gewinn lag bei 29,8 Prozent. "Die November-bis-April-Periode ist mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis ausgestattet", resümiert Rethfeld. "Die Verlustperioden sind überschaubar." (fp)