Die Börsenrally der vergangenen Jahre war von den US-Technologieriesen befeuert worden. Alphabet, Meta & Co. rissen aber den breiten Markt im vorigen Jahr auch mit in die Tiefe. Seit Beginn dieses Jahres führen die sogenannten Big Techs wiederum die Erholung an.

Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf vom Multi-Family-Office HQ Trust hat die Entwicklung an den Aktienmärkten der vier Anlageregionen USA, Europa sowie Japan und der Schwellenländer seit Jahresbeginn untersucht. Dabei stellte Kielkopf den herkömmlichen, nach Börsenwert gewichteten Indizes die gleichgewichteten Barometer auf Euro-Basis gegenüber. "Der Vergleich mit den gleichgewichteten Indizes zeigt, dass die Schwergewichte in allen vier Regionen die Nase vorne haben", erläutert der Analyst.

Größter Abstand in den USA
"Der Unterschied fällt allerdings nirgends so groß aus wie in den USA, wo er 8,8 Prozentpunkte beträgt", ergänzt der Kapitalmarktexperte. In den anderen drei Regionen lägen die gleichgewichteten Varianten um zwei bis 2,7 Prozentpunkte zurück. "Nicht nur in den USA waren es dabei vor allem große Technologiekonzerne, die die Performance trieben", berichtet Kielkopf.

So hoben Unternehmen wie die Halbleiterkonzerne ASML und TSMC oder Tech-Firmen wie SAP, Sony sowie Samsung in den anderen Regionen den Schnitt. Aber auch Vertreter anderer Branchen erwiesen sich mitunter als Zugpferde, etwa der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, der Pariser Luxusgüterriese LVMH oder der koreanische Autobauer Kia.

Gleichgewichtet läuft besser
Kielkopf untersuchte nicht nur die kurzfristige Entwicklung, sondern verglich auch auf lange Sicht den Verlauf der nach Marktkapitalisierung gebildeten und der gleichgewichteten Variante des globalen Leitbarometers MSCI World. Er ging dabei bis ins Jahr 1973 zurück. "Auch wenn die Schwergewichte phasenweise immer wieder besser liefen, schnitt die gleichgewichtete Variante in den vergangenen 50 Jahren immerhin um rund ein Prozent per annum besser ab", berichtet der Analyst.

Allerdings bergen Investments in gleichgewichtete Indexvarianten einen Nachteil. Das regelmäßig notwendige Rebalancing könne bei der gleichgewichteten Strategie recht aufwendig sein, so Kielkopf. Er zeigt jedoch einen einfachen Ausweg auf: "Da man bei dieser Herangehensweise kleine Titel höher gewichtet, hätte man die Outperformance auch mit der deutlich einfacher umzusetzenden Beimischung von Small Caps erzielen können", sagt Kielkopf. (ert)