Während konjunktursensible Branchen darben, gehören Techunternehmen zu den klaren Gewinnern der Coronakrise – nicht nur an der Börse, sondern auch geschäftsseitig. Ihre Marktkapitalisierung ist dementsprechend beeindruckend: Microsoft, Amazon, Alphabet und Facebook sind inzwischen die fünf größten Werte im rund 3.000 Einzeltitel umfassenden Welt-Aktienindex MSCI All Country World und kommen zusammen auf eine Gewichtung von 11,3 Prozent – so viel wie alle japanischen Aktien im Globalbarometer zusammengerechnet. "Im Durchschnitt haben die 'Big Five' über fünf Jahre ein Plus von knapp 30 Prozent erzielt, wohlgemerkt pro Jahr", sagt Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager bei der DWS.

Trotzdem hält er die Sorgen um eine sich aufblähende Bewertungsblase bei Technologieaktien für ungerechtfertigt. Der Grund: "Angesichts der schon vor der Coronavirus-Krise vergleichsweise geringen wirtschaftlichen Dynamik ist Wachstum ein knappes Gut, das die besondere Wertschätzung der Investoren genießt – noch dazu vor dem Hintergrund der niedrigen Renditen am Anleihemarkt", erklärt der Fondsprofi.

Dividendenstarke Aktien sind unterbewertet
Wachstumspapiere stehen also zurecht in der Gunst der performance-getriebenen Anleger ganz weit vorne. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass dividendenstarke Substanzwerte zu niedrig bewertet sind. Auch sie machen einen wesentlichen Teil des Aktienmarkts aus. "Je größer also der Abstand zwischen Apple und Co. und dem Rest des Marktes wird, desto attraktiver sollten stärker diversifizierte Portfolios werden", sagt Kaldemorgen. (fp)