Der BSE India Sensex 30, der Leitindex der indischen Börse, legte 2012 um mehr als 25 Prozent zu. Avinash Vazirani, der für den Jupiter India Select von Jupiter Asset Management verantwortlich zeichnet, sieht gute Chancen, dass der indische Aktienmarkt im neuen Jahr wieder daran anknüpfen werde. Für seinen Optimismus sind zwei Gründe ausschlaggebend:

Zum einen hofft der Fondsmanager auf einen positiven Effekt durch die neue Subventionsregelung. "Indische Konsumgüterunternehmen werden wahrscheinlich am stärksten von den direkten Geldtransfers profitieren. Millionen von Menschen werden mehr Geld als je zuvor zur Verfügung haben – Analysten unterschätzen diese positiven Auswirkungen." Bei Jupiter Asset Management geht man daher von einem Gewinnwachstum bei Konsumgüteraktien aus, aktuell sind mehr als 30 Prozent des Fondsvermögens in diesem Bereich investiert.
 
Der zweite wichtige Treiber der indischen Wirtschaft sei die lang erwartete Zinssenkung. "Der Markt scheint die Ankündigung der Zentralbank bereits eingepreist zu haben. Indische Staatsanleihen stagnieren seit Anfang des Jahres auf ihrem Zwei-Jahres-Tief", so Vazirani. Von dieser Zinssenkung dürften dem Fondsmanager zufolge vor allem die staatlichen Banken profitieren. "Sie werden nicht nur eine große Anzahl neuer Kunden gewinnen und damit höhere Umsätze generieren, sondern auch einen Anstieg der bargeldlosen Transaktionen verzeichnen. In diesem Sektor halten wir einige wichtige Positionen."
 
Risikofaktoren vorhanden
Dieses Szenario könnte allerdings eingetrübt werden durch die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft. "Ein erneutes Aufflammen der Euro-Krise oder ein Ende des Quantitative Easing der Fed hätten Auswirkungen auf den indischen Aktienmarkt, der nicht unabhängig von äußeren Schocks ist", warnt Vazirani abschließend. (dw)