Seit die Ökonomien einiger etablierter Schwellenländer schwächeln, sind Anleger mit Emerging-Markets-Investments zurückhaltend. Weniger entwickelte Nationen aus der zweiten Reihe, sogenannte Frontier Markets, scheinen vielen Anlegern erst recht zu riskant. Nicht wenige unterstellen den Handelnden in Wirtschaft und Politik eine gewisse Wild West-Mentalität. "Zu Unrecht", meint Franklin Adatsi, Schwellenländerspezialist bei Jupiter Asset Management: Frontier Markets böten Aussichten auf starkes Wirtschaftswachstum, günstige demografische Gegebenheiten, gesunde Staatshaushalte, relativ gute Corporate Governance-Standards und eine gute Ausschüttungsqualität auf Unternehmensseite.

Adatsi ist überzeugt: Mit Aktien aus Frontier Markets können Schwellenländer-Investoren ihr Portfolio sinnvoll diversifizieren. Diese "Grenzmärkte" seien weder untereinander noch mit anderen Schwellenmärkten stark korreliert. Sie könnten deshalb das Länderrisiko eines Emerging-Markets-Portfolios deutlich senken.

Vor allem die Qualität der Corporate Governance wird verkannt
Anleger seien von den starken Fundamentaldaten der Grenzmärkte oft überrascht, so Adatsi – vor allem von der Qualität der Corporate Governance. "In vielen Frontier Markets besitzen Privatanleger Unternehmensanteile in erheblichem Umfang und verfügen dadurch über einen starken politischen Einfluss." Strukturreformen dürften in den kommenden Jahren die Produktivität und das Wirtschaftswachstum in vielen Grenzmärkte steigern. Vor allem für Saudi-Arabien und Nigeria ist Adatsi zuversichtlich. (fp)

Den ausführlichen Marktkommentar von Jupiter-Schwellenländerexperte Franklin Adatsi finden Sie im Anschluss als PDF-Dokument zum Download.