"Dieser Hurrikan ist da draußen und kommt auf uns zu", sagte Jamie Dimon, Vorstandschef der größten US-Bank JP Morgan Chase, am Mittwoch auf einer von Alliance Bernstein organisierten Konferenz. "Wir wissen nicht, ob es ein kleinerer ist oder Supersturm Sandy. Machen Sie sich auf etwas gefasst!"

Es ist nicht Dimons erste Warnung. Schon auf dem Investorentag von JP Morgan im Mai hatte er erklärt, dass sich über der US-Wirtschaft "Gewitterwolken" auftürmten. Nun habe er seine Prognose aktualisiert, angesichts der Herausforderungen, vor denen die Federal Reserve bei der Inflationseindämmung stehe. "Im Moment schaut es recht heiter aus, die Dinge laufen, alle denken, dass die Fed schon klar kommt", so Dimon.

Auch JP Morgans Volkswirte haben im vergangenen Monat ihre Prognose für die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2022 und im nächsten Jahr gesenkt. Sie verwiesen dabei auf fallende Aktienkurse, höhere Hypothekenzinsen und einen stärkeren Dollar. Die US-Großbank bereite sich auf die kommenden Turbulenzen vor, indem sie konservativ mit ihrer Bilanz umgehe, "um uns zu schützen, damit wir in schlechten Zeiten für unsere Kunden da sein können", so Dimon. "Das ist das Umfeld, mit dem wir es zu tun haben." (mb/Bloomberg)