Banken haben es seit Jahren nicht leicht: Immer wieder machen sie mit Krisen und Pleiten Schlagzeilen, und im Zuge der Digitalisierung wächst die Konkurrenz. Nun warnt sogar Jamie Dimon, Vorstandsvorsitzender der größten US-Bank JP Morgan Chase, in seinem aktuellen Brief an die Aktionäre vor den massiven Herausforderungen, die der Finanzbranche noch bevorstehen. Das berichtet das "Handelsblatt". "Banken sind von großer Konkurrenz bedroht, praktisch von allen Seiten", schreibt Dimon.

Als wichtigste Konkurrenten sieht der Topmanager vor allem Technologieriesen wie Amazon und Google, aber auch Finanztechnologieunternehmen, kurz Fintechs. Banken müssten schneller und kreativer werden, um mithalten zu können, fordert der JP-Morgan-Chef. Vor allem, da Fintechs oft moderne und benutzerfreundliche Produkte auf den Markt bringen, dabei aber weniger stark reguliert seien als klassische Kreditinstitute. Auch Schattenbanken könnten Finanzhäusern aus Sicht Dimons zum Problem werden, dazu zählen etwa Hedgefonds und Private-Equity-Firmen. Diese konnten ihre Marktanteile in den vergangenen Jahren deutlich vergrößern. 

Positiver Ausblick
JP Morgen selbst ist gut durch die Coronakrise gekommen und konnte dank starker Kapitalmärkte sogar Rekordgewinne erzielen, schreibt das "Handelsblatt". Dimon hat also allen Grund positiv in die Zukunft zu blicken und rechnet nach der Pandemie mit einer starken gesamtwirtschaftlichen Erholung. Allerdings will sich der JP-Morgan-Chef nicht darauf ausruhen und plant bereits eine Reihe von Fintech-Übernahmen. (fp)