Japan war viele Jahrzehnte einer der dynamischsten Märkte der Welt. Doch die Krisen in den späten 1990er und 2000er Jahren sorgten dafür, dass viele Investoren den japanischen Aktienmarkt seitdem mieden, wie die Anlagestrategen von J.P. Morgan Asset Management feststellen. Nun habe sich in den vergangenen Monaten das makroökonomische Umfeld in Japan aber stark verändert, durch steigenden Konsum, Belebung der Reisetätigkeit, einen günstigen Yen sowie eine vergleichsweise niedrige Inflation.

Inzwischen werde Japan mit dem zwölffachen Gewinn und dem 1,1-fachen Buchwert gehandelt. "In der Vergangenheit blieben die japanischen Bewertungen nicht lange so günstig. Für gut informierte Anlegerinnen und Anleger sowie aktives Management bietet der japanische Markt mittelfristig sehr gute Anlagechancen", sagt Aisa Ogoshi, Portfoliomanagerin des JPM Pacific Equity.

Post-pandemisches Potenzial
Viele Aktivitäten wie Konsum und Reisen liegen nach wie vor deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie, beginnen sich inzwischen aber zu normalisieren. "Während der post-pandemische Erholungseffekt in vielen westlichen Volkswirtschaften bereits wieder abgeklungen ist, zeigt er sich in Japan erst langsam und sollte sich 2023 überdurchschnittlich entwickeln", stellt Ogoshi fest. Dies sollte im Falle einer globalen Abkühlung ein gewisses Polster bieten.  

Zudem finde in Japan derzeit eine Reihe struktureller Veränderungen statt, beispielsweise im Rahmen von Covid-19 in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung. "Insbesondere bei der Digitalisierung befindet sich Japan im Vergleich zum Rest der Welt tatsächlich in einem sehr frühen Stadium. Dieser Trend, aber auch Japans starke Marken, die alternde Bevölkerung und der Trend zu einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien bieten attraktive Anlagemöglichkeiten", erklärt Fondsmanagerin Ogoshi. (fp)