J.P. Morgan Asset Management ist optimistisch für Hochzins- und Schwellenländeranleihen. Dafür verantwortlich ist China. Denn obwohl die Einkaufsmanagerindizes (EMI) im Juli weltweit auf eine leichte Abschwächung des Wachstums, vor allem in den Schwellenländern, hindeuteten, zeugen die Daten aus China weiterhin von einer starken wirtschaftlichen Dynamik. Der offizielle EMI für das verarbeitende Gewerbe liegt unverändert im expansiven Bereich, während der inoffizielle Caixin-EMI, der eine stärkere Betonung auf kleinere Unternehmen legt, in den vergangenen Monaten stark angezogen hat.

Diese positiven Daten sind durchaus überraschend, da sich die chinesische Regierung verstärkt darum bemüht, die Wirtschaft auf einen langfristig stabileren Wachstumskurs zu bringen, meint man bei J.P. Morgan AM. Unterstützend kämen hier allerdings die steigenden Staatsausgaben ins Spiel, die zwar auf längere Sicht keine nachhaltige Politik darstellen, sich aber noch mindestens bis zum 19. Nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas gegen Ende des Jahres fortsetzen dürften. Zugleich stellen die weiteren Anstrengungen der Regierung zur Bekämpfung des Schattenbankwesens und zur Straffung der Geldpolitik willkommene Entwicklungen dar, die helfen sollten, das Risiko einer harten Landung in China zu verringern.

J.P. Morgan AM geht für den weiteren Jahresverlauf davon aus, dass das globale Wachstum von Chinas wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit profitieren wird. Die stärkeren Daten aus China in den letzten Wochen wirken sich nach und nach bereits bei den Rohstoffen mit Chinabezug wie Kupfer und Eisenerz aus. Das technische Umfeld bleibe für Anleihen nach wie vor ohnehin günstig, und in den meisten Sektoren seien positive Mittelzuflüsse zu beobachten. Nach einem holprigen Start im Juli könnten die Schwellenländer nun wieder Zuflüsse verbuchen, die den ermutigenden Fundamentaldaten und der anhaltenden globalen Renditejagd zu verdanken sind.

Grünes Licht für spekulative Anleihen
Ein Großteil des positiven konjunkturellen Umfelds wurde bereits an den Märkten eingepreist, die Spreads europäischer Hochzinsanleihen erreichen neue Tiefststände seit der Krise und die Märkte für Staats- und Unternehmensanleihen in den Schwellenländern bewegen sich in der Nähe ihrer Mehrjahrestiefs. Allerdings könnte die Entstehung eines konstruktiveren Umfeldes in China als Katalysator fungieren und den Risikomärkten weiter Auftrieb verleihen.

Für J.P. Morgan AM sind zumindest derzeit keine deutlichen Anzeichen für eine Abschwächung am Horizont erkennbar. Daher sei zu erwarten, dass das weiterhin positive Umfeld für das globale Wachstum auch für Spread-Produkte wie Schuldtitel aus den Schwellenländern und Hochzinsanleihen förderlich sein wird. (aa)