Investoren werden künftig kleinere Brötchen backen müssen, meint JO Hambro Capital Management Groups (JOHCM) Ben Leyland in einem aktuellen Marktkommentar. In diesem geht der Portfoliomanager des JOHCM Global Opportunities Fund einerseits auf den "Schwarzen Montag“ vom 19. Oktober 1987 ein und klärt ab, inwieweit zum 30. Jahrestag eine Wiederholung droht und prognostiziert bei dieser Gelegenheit auch die zu erwartenden Marktrenditen am Aktienmarkt.

Leyland empfiehlt Investoren, "misstrauisch" zu bleiben – gerade weil die vorherrschende Meinung die ist, dass ein synchroner globaler Konjunkturaufschwung vorliege und die lockere Geldpolitik fortgesetzt werde. "Der 30. Jahrestag des als 'Schwarzer Montag' eingebrannten Aktienmarkcrashs erinnert uns allerdings daran, misstrauisch zu sein, wenn Selbstgefälligkeit an den Börsen vorherrscht. Das Bewertungsniveau vieler Aktienmärkte lässt wenig Platz für Fehler", mahnt Leyland.

Das Problem für Aktienmarktinvestoren ist laut Leyland derzeit, dass die Bewertungen querbeet auf erhöhtem Niveau liegen. Zum Vergleich: Bei früheren Rekordständen resultierte die Verzerrung oft aus einem einzelnen überbewerteten Sektor. Um die Jahrtausendwende war es zum Beispiel die Internet- und Telekommunikationsbranche. Heutzutage würden aber mehrere Investmentstile wie Qualität, Value und Growth gleichermaßen auf höherem Bewertungsniveau gehandelt. "Das Besondere an der Kursbewegung der vergangenen fünf Jahre ist das generelle Re-Rating. Die Aktienkurse sind gestiegen, bei lediglich begrenztem Gewinnwachstum. Wichtig ist dabei die Feststellung, dass dieses Re-Rating nicht nur bei jenen Aktien stattfand, die als Anleiheersatz gesehen werden. Der gesamte Markt ist teurer geworden", erklärt Leyland.

In den kommenden fünf Jahren seien seiner Ansicht nach Investmentstrategien empfehlenswert, die im Kern darauf abzielen, Kapital zu erhaltten. Gleichzeitig sollten diese Strategien aber so flexibel sein, damit sie Investmentchancen mit positivem Risiko-Ertrags-Verhältnis vernünftig nutzen können. "Denn alles was steigt, kann auch fallen. An den Finanzmärkten ist der Absturz oft dramatischer als der Anstieg", erklärt der JOHCM-Fondsmanager abschließend. (aa)