Der deutsche Aktienmarkt müsste sich eigentlich deutlich besser entwickeln, sagt Jens Ehrhardt, Vorstandschef der DJE Kapital AG. Zwar habe die Bundesrepublik derzeit mit vielen Problemen zu kämpfen, unter anderem mit den Folgen der protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump. Doch selbst unter diesem Gesichtspunkt seien deutsche Unternehmen an den Aktienmärkten ungewöhnlich niedrig bewertet.

Das wird Ehrhardt zufolge umso deutlicher, wenn man den deutschen mit dem US-amerikanischen Markt vergleicht: "Deutsche Aktien notieren bewertungsmäßig auf einem 50-Jahres-Tief gegenüber US-Aktien", sagt der Vorstandschef. Viele US-Aktien würden zwar aufgrund ihres höheren Wachstums auch eine bessere Bewertung verdienen. Es gäbe aber international tätige Unternehmen, die in Deutschland und Europa relativ niedrig bewertet sind – in den USA dagegen bei ähnlichen Betätigungsfeld wesentlich höher.

Europa ist attraktiv
Auch europäischen Aktien attestiert der Experte Nachholbedarf. "Internationale Fondsmanager sind aktuell in europäischen Aktien stark untergewichtet", stellt Ehrhardt fest. Viele professionelle Anleger hätten zuletzt sogar Leerverkäufe auf Europa-Titel getätigt. "Wenn aber die Masse der Fondsmanager auf fallende Kurse in Europa setzt, war dies in der Vergangenheit noch nie eine richtige Strategie", sagt der Anlageprofi. (fp)