Die Kurse vieler Technologieaktien sind in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Trotzdem könnte es noch deutlich weiter aufwärts gehen, sagt Denny Fish, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors. Zahlreiche Unternehmen aus dem Technologie- und Internetsektor bieten solide Fundamentaldaten und das stärkste Langfrist-Wachstum in allen Aktiensegmenten, erklärt er. Sie glänzen dementsprechend mit ausgezeichneten Finanzergebnissen. Dieser Trend könnte sich nach Einschätzung von Fish noch mehrere Jahre lang fortsetzen.

"Wir befinden uns derzeit an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution", sagt der Portfoliomanager. Als Indiz dafür führt er an, dass die Gewinne traditioneller Branchen tendenziell schrumpfen, während die Erträge im Bereich der Miete digitaler Services steigen. "Künstliche Intelligenz, die Cloud sowie die stärkere Vernetzung in der gesamten Wirtschaft bescheren Effizienzsteigerungen", ist Fish überzeugt.

Mehr Kunden, mehr Daten
Der Janus-Henderson-Experte sieht einen großen Unterschied zur Zeit der Dotcom-Blase: Im Gegensatz zu damals seien Technologiefirmen heute wichtige Effizienzsteigerer und böten Verbrauchern echten Mehrwert. Zusätzlich hat die Corona-Krise die Digitalisierung bei Unternehmen teils um Jahre in die Zukunft katapultiert. "Tech-Aktien haben auch dank der Erkenntnis zugelegt, dass der gesamte Zielmarkt bei vielen ihrer Angebote wahrscheinlich größer geworden ist", sagt Fish.

Ganze Verbraucherkohorten, die der Digitalwirtschaft bisher skeptisch gegenüberstanden, hatten während der Lockdowns im Frühjahr kaum eine andere Wahl, als auf digitale Angebote zurückzugreifen. Viele Unternehmen aus der Tech-Branche konnten dadurch ihre Datenbasis erweitern. "Daten sind die Währung der vierten industriellen Revolution", erklärt der Anlageprofi. Weiteren Schwung für die Branche erwartet er in den kommenden Jahren durch die Einführung der 5G-Infrastruktur. (fp)