Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, outet sich erneut als heimliche Befürworterin von Bitcoin und Co. und hat überraschend warme Worte für die von vielen skeptisch beäugten Kryptowährungen gefunden. Auf dem Fintech Festival in Singapur, der weltgrößten Messe für Finanz-Start-ups, appellierte sie an die Zentralbanken, sich intensiver mit digitalen Währungen auseinanderzusetzen. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Die IWF-Chefin ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sollten uns überlegen, eine digitale Währung auszugeben. Es muss eine Rolle für den Staat geben, die digitale Ökonomie mit Geld zu versorgen“, sagte sie.

Eine staatliche Kryptowährung könnte der öffentlichen Hand auf unterschiedliche Arten dienen: Sie könnte sozialer Ungleichheit entgegenwirken und abgehängten Regionen und Landstrichen zugutekommen. "Wir wissen, dass Banken nicht gerade darauf drängen, die Armen und die Landbevölkerung zu unterstützen“, erklärte Lagarde. In Indien wird bereits intensiv getestet, wie man der ärmeren Bevölkerung das digitale Bezahlen näher bringen kann – allerdings bislang mit gemischtem Erfolg.

Kryptos könnten Geldwäsche fördern
Mit ihrer Rede in Singapur wich Lagarde deutlich vom bisherigen Kurs des IWF ab. In der Vergangenheit stand die Institution einer staatlichen Kryptowährung kritisch gegenüber, berichtet die Krypto-Plattform Cointelegraph. Zuletzt machte der IWF im September Schlagzeilen, weil er die Marshallinseln dazu aufforderte, von der Herausgabe einer nationalen Digitalwährung abzusehen. Dadurch wollte er Geldwäsche mithilfe digitaler Münzen vorbeugen. (fp)