Nach einem Fehler der Barometer-Bauer von S&P Global kam es bei den Aktien einiger großer US-Banken in den vergangenen Tagen zu Turbulenzen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Der Finanzdaten- und Indexanbieter S&P Dow Jones Indices hatte demnach am vergangenen Freitag (1.3.) falsche vorläufige Informationen über die Bestandteile eines Index veröffentlicht. In der Folge kam es bei den Titeln von Instituten wie Morgan Stanley, PNC Financial Services und Northern Trust zu starken Kursschwankungen und einem erhöhten Handelsvolumen.

Die Banken waren, zusammen mit einer Reihe anderer Finanzunternehmen, dem Anschein nach in einen Index aufgenommen worden, der Aktien mit hoher Dividendenrendite abbildet, berichtet "Bloomberg". Der Dow Jones U.S. Dividend 100 Index besteht aus Unternehmen, die laut S&P "für ihre kontinuierliche Dividendenzahlung bekannt sind". Die Geldhäuser sollten jedoch gar nicht darin enthalten sein. Aufgrund eines Verarbeitungsfehlers hatte S&P die zehn Finanzunternehmen irrtümlich für die Aufnahme nominiert.

Fehler in vorläufigen Daten
Der Fehler wurde S&P gemeldet. Die Gesellschaft versandte daraufhin am Dienstag (5.3.) eine Korrekturmitteilung, in der die Aktien entfernt wurden. "S&P Dow Jones Indices hat einen Fehler in den vorläufigen Rekonstitutionsdaten für den Dow Jones U.S. Dividend 100 Index identifiziert und korrigiert und am 5. März aktualisierte Pro-Forma-Daten an die Kunden geschickt", erklärte ein Sprecher von S&P gegenüber "Bloomberg". Der Index selbst sei nicht betroffen.

Ein Vertreter von Morgan Stanley wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur zum Thema nicht äußern. Ein Vertreter von Northern Trust gab keine unmittelbare Stellungnahme. Vertreter von PNC reagierten nicht auf Bitten um Kommentar.

Hohes Handelsvolumen
Die Aktien von Morgan Stanley und PNC zeigten sowohl am Montag (4.3.) als auch am Mittwoch (6.3.) Kursausschläge, wobei die Handelsvolumina für beide Aktien mehr als das Doppelte ihres Tagesdurchschnitts der vergangenen fünf Jahre erreichten.

Die Aufnahme der Banken in den Index hätte wahrscheinlich einige Fonds, die ihn als Benchmark verwenden, dazu veranlasst, diese Aktien zuzukaufen. Die Käufe am Montag waren somit womöglich darauf zurückzuführen, dass Händler versuchten, davon zu profitieren, vermutet "Bloomberg". Diese Praxis wird mitunter als "Frontrunning" bezeichnet. Ebenso könnte es später, als der Fehler bekannt wurde, zu Verkäufen gekommen sein, so der Erklärungsversuch. (Bloomberg/ert)