"An den Finanzmärkten gelten Zinssenkungen als Allzweckreiniger gegen alle möglichen Gefahren und für strahlende Kurse", sagt Kapitalmarktstratege Kornelius Purps vom Vermögensverwalter Antea. Darauf scheinen die Märkte auch in den Wochen vor der herbeigesehnten US-Zinssenkung zu bauen. Allerdings warnt Purps, dass eine Zinssenkung oder auch mehrere nicht automatisch alle Probleme beseitigen.

Schockereignisse machen auch bei Zinssenkungen nicht Halt
Im Gegenteil: Er verweist unter anderem auf den Übergang der Subprime- in die globale Finanzkrise oder die Dotcom-Blase und die Anschläge vom 11. September 2001. Seine Erkenntnis: "Seit es den Dax gibt, gab es keine einzige Zinssenkungsphase der Fed ohne Rezession und ohne geschichtsträchtige Schocks."

Sollten außergewöhnliche Schocks ausbleiben und die US-Wirtschaft tatsächlich eine weiche Landung hinlegen, spricht für den Anlagestrategen "vieles für steigende Kurse bei Aktien, Gold, Rohstoffen und Immobilien". Allerdings wäre es wohl das erste Mal, dass sich die Realität an die Skript-Vorgaben halten würde, so Purps. Er rät daher, auch in dieser Phase besonders viel Wert auf ein diversifiziertes Portfolio zu legen, ohne übertriebene Risiken einzugehen. (jh)