Anleger wenden sich derzeit von Europa ab: Geringes Wirtschaftswachstum, hohe Energiepreise, eine wenig attraktive Kostenstruktur und ein Mangel an Innovation belasten die Stimmung. Berenberg-Anlagechef Matthias Born will das so nicht stehen lassen: Er sieht durchaus gute Chancen in Europa – mit dem richtigen Anlageansatz.

Europa punktet mit starken Firmen und günstigen Bewertungen 
Dass die europäischen Aktienrenditen der vergangenen fünfzehn Jahre deutlich hinter den meisten globalen Indizes zurückblieben, liegt nach Einschätzung des Berenberg-CIO auch an dem breiten Spektrum an unterschiedlichen Branchen, von denen viele nach der Finanzkrise heftigen Gegenwind erfuhren, wie etwa die Banken. Andere in den europäischen Aktienindizes stark vertretene Branchen wie Versorger und Grundstoffe schnitten in der wachstumsschwachen Welt nach der Krise ebenfalls enttäuschend ab. "Tatsächlich konnten aber einige Bereiche des europäischen Marktes, wie etwa die Halbleiterindustrie im IT-Sektor oder das Gesundheitswesen, über diesen Zeitraum eine ausgezeichnete Rendite erzielen", so Born.

Der Berenberg-Experte sieht eine ganze Reihe an innovativen und bestens positionierten Unternehmen in Europa. Diese zu erkennen und zu selektieren, erfordere aber einen aktiven und flexiblen Ansatz. Born sagt: "Deshalb plädieren wir in Europa auch zukünftig für einen fokussierten Investmentansatz, der sich auf Europas Stärken konzentriert." (jh)