Die Präferenz, vor der eigenen Haustür zu investieren, nimmt angesichts der erhöhten geopolitischen und ökonomischen Sorgen sogar noch zu. Robert Savage, Leiter Marktstrategie bei BNY Mellon, sagt: "Unsere Kunden haben nach wie vor einen überwältigenden Home Bias." Damit vergeben sie seiner Meinung nach viele Möglichkeiten, die internationale Strategien bieten.

Keine Verhaltensänderung in Sicht
Savage verweist auf die relativ geringe Anzahl grenzüberschreitender Aktien-Transaktionen im ersten Quartal 2024. Zwar ziehen nach Beobachtung von BNY Mellon einige Schwellenländer inzwischen wieder verstärkt neue Investments an. Savage sieht darin jedoch keine Trendwende. "Einige Anleger mögen ihre Renditen mit kleineren Investitionen in andere Schwellen- und entwickelte Märkte aufpeppen", sagt er. "Aber dennoch erwarten wir, dass der Home Bias anhalten wird." Er begründet dies vor allem mit anhaltenden politischen Unsicherheiten und nationalistischen Tendenzen.

Generell wird die starke Präferenz für den heimischen Markt kritisch gesehen, da sie zum einen dazu führt, dass Anleger Chancen auf den weltweiten Märkten verpassen, zum anderen aber das Risiko ihres Portfolios aufgrund der geringeren Diversifikation ansteigt. (jh)