Den Zentralbanken scheint es gelungen zu sein, die Inflation wieder auf ein akzeptables Niveau zu senken. Daher könnte es sinnvoll sein, sich stärker in längerlaufenden Anleihen zu engagieren. Das glauben Mark Nash, Huw Davies und James Novotny, Investmentmanager bei Jupiter Asset Management. Sie raten Anlegern aber insgesamt zu flexiblen Strategien.

Seit der Niedrigzinsphase der 2010er Jahre hat sich die Welt ihrer Meinung nach erheblich verändert. Dabei stehen die Zentralbanken aktuell vor der schwierigen Aufgabe, die Geldpolitik in einer Phase unklarer Wachstums- und Fiskalaussichten zu steuern. "Während die kurzfristigen Zinssätze in der Regel eher auf Änderungen der Geldpolitik reagieren, spiegeln die langfristigen Zinssätze die Wahrnehmung der Anleger zu Inflation und Wachstum wider", erläutern die Jupiter-AM-Experten.

Unsicherheiten stellen Zentralbanken vor Probleme
In dem sich herausbildenden wirtschaftlichen und politischen Umfeld könnte die Inflation ihrer Ansicht nach aber auch schnell wieder steigen. "Wir treten in eine Ära ein, in der die Zentralbanken sehr viel aktiver bleiben werden. Die geldpolitischen Entscheider werden ihr Bestes geben müssen, um die Inflation im Verhältnis zur Wirtschaftstätigkeit auf einem angemessenen Niveau zu halten", so die Bond-Profis.

In dieser Phase könnten sich geldpolitische Fehltritte häufen, wenn die Zentralbanken ihre Politik als Reaktion auf Boom- und Bust-Zyklen straffen oder lockern. Die Schlussfolgerung: "Die Märkte werden sich auf eine volatile Zins- und Inflationsentwicklung einstellen müssen." Aktuell hält Jupiter AM zwar an einer langen Duration fest, da Anleihenrenditen angesichts der Verlangsamung des Wachstums noch weiter sinken dürften. Das Umfeld erfordere aber eine aktive Durations-Steuerung, so die Experten. Das sei etwa im Rahmen einer flexiblen Anleihenstrategie möglich. (jh)