In den kommenden Jahren werden sich Tagesgeldkonten weiterhin nicht lohnen. Das weissagt Gottfried Urban von der Bayerischen Vermögen AG aus Traunstein mit Blick auf die aktuelle Tagesgeldterminkurve der Europäischen Zentralbank (EZB).

Danach werden die Tagesgeldzinsen im Jahr 2020 sogar noch einmal fallen. Selbst im Jahr 2028 bleiben sie nach dieser Prognose bei unter einem Prozent. "Vermögensbildung mit Zinsanlagen ist für die kommenden zehn Jahre schlicht unmöglich", sagt Urban. Das halte viele deutsche Anleger allerdings nicht davon ab, ihr Geld weiterhin auf Konten versauern zu lassen.

Dank der niedrigen Zinsen bleiben Immobilien als Anlagealternative weiterhin stark nachgefragt. Die hohe Nachfrage führt allerdings weiterhin zu einem Anstieg der Immobilienpreise, warnt Urban. Diese sind wiederum nicht allein vom Zins abhängig, sagt der Vermögensverwalter. So sagt eine aktuelle Studie des Ifo-Institutes voraus, dass sich das Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 2035 auf 0,7 Prozent pro Jahr gegenüber heute etwa halbieren wird. Schuld daran ist vor allem ein Mangel an Arbeitskräften, weil die deutsche Bevölkerung überaltert. Auch das erschwert die Situation für Immobilienanlieger.

Aktien als Alternative
Urban empfiehlt deshalb Aktien als alternatives Anlageprodukt. Nach seiner Ansicht können Investoren damit am besten vom Wachstum global aufgestellter Unternehmen profitieren. Urban warnt jedoch auch Aktieninvestoren vor den aktuellen Marktentwicklungen: "Am Ende werden bei den Zinsaussichten auch die Aktienmärkte in einer Übertreibungsphase enden." (fp)