Inzwischen ist klar, dass die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Rezession schwerer sein wird als eine typische Rezession. Die gute Nachricht ist, dass eine systematische Finanzkrise wie in den Jahren 2008 und 2009 eher unwahrscheinlich ist, da die großen Notenbanken und Regierungen alles daran setzen, ein solches Szenario zu verhindern. "Die umfangreichen Rettungsprogramme haben ein Sicherheitsnetz unter die Weltwirtschaft gespannt", sagt Invesco-Stratege Arnab Das.

Geld- und fiskalpolitische Hilfspakete könnten den Einbruch der privaten Ausgaben und damit der globalen Wirtschaftsaktivität zwar nicht vollständig kompensieren. Ohne sie "wäre es aber deutlich unwahrscheinlicher, dass wir in eine Abwärtsspirale rutschen, an deren Ende eine mehrjährige Rezession stehen könnte", sagt Das.

Viele Faktoren bremsen das Wachstum
Die Dauer der ersten, tiefen Rezession dürfte vor allem vom Ausmaß der globalen Lockdowns und dem Tempo ihrer Aufhebung abhängen. "Nach einem zunächst kräftigen Aufschwung könnte die Erholung abflachen, falls die Gefahr einer zweiten Pandemiewelle neue Lockdown-Maßnahmen erforderlich machen sollte", sagt Das. Er rechnet damit, dass die Nachfrage wieder anzieht, sobald das öffentliches Leben wieder an Fahrt aufnehmen. Das Wirtschaftswachstum könnte aber weiter durch ein schwächeres Wachstum des internationalen Handels und der Investitionen gedämpft werden. (fp)