In der vergangenen Woche haben die Kurse an den Aktienmärkten überraschend nachgegeben. Dafür gab es zwei Auslöser: die Normalisierung der Geldpolitik in den USA sowie der schwelende Handelsstreit. Die damit verbundenen Risiken nehmen seit einiger Zeit zu und werden sich nicht über Nacht in Luft auflösen, warnt Kristina Hooper, Chefstrategin beim Fondsanbieter Invesco. "Aus diesem Grund glaube ich auch nicht, dass die Marktkorrektur bereits überstanden ist." Die Expertin geht jedoch davon aus, dass die Korrektur von relativ kurzer Dauer sein wird. 

Die Talfahrt der globalen Aktienmärkte hatte bereits vor dem Ausverkauf in der vergangenen Woche begonnen, nämlich als die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stark stiegen. "Diesem Anstieg waren vermeintlich restriktive Kommentare des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vorausgegangen", sagt Hooper. Powell hatte mit der Aussage überrascht, dass man noch weit vom neutralen Zinsniveau entfernt sei. Die Invesco-Expertin betrachtet die Fed-Politik derzeit als einen der größten Risikofaktoren für die Märkte. 

Handelsstreit bestimmt weiter den Markt
Auch der Handelskonflikt zwischen China und den USA macht den Aktienmärkten zu schaffen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die beiden Konfliktparteien bereits nach unten korrigiert. Der Handelsstreit könnte auch die Unternehmensergebnisse belasten, warnt die Invesco-Strategin – etwa durch Störungen in den globalen Lieferketten. Hooper will deshalb die Prognosen der Unternehmen genau unter die Lupe nehmen. (fp)