Der altehrwüdige Dow Jones-Index hat schon bessere Tage gesehen. In seiner knapp 120-jährigen Geschichte legte das US-Leitbarometer noch nie einen so verlustreichen Start ins neue Jahr hin wie in der ersten Handelswoche 2016. Auch anderswo in der Welt erblicken Börsianer überall Minuszeichen. Die ersten Handelstage des neuen Jahres werden Aktienanlegern bleibend schlecht in Erinnerung bleiben. Erst recht, weil die erste Handelswoche nicht selten den Grundstein für die Wertentwicklung der restlichen Börsensaison legt.

Auf diesen statistisch signifikanten Zusammenhang weist Tim Edwards, leitender Indexinvestment-Stratege bei S&P Dow Jones, in einer aktuellen Ausarbeitung hin. "Historische Daten für den weltumspannenden S&P Global 1200-Aktienindex aus den zurückliegenden 25 Jahren zeigen einen starken Zusammenhang zwischen der ersten Handelswoche und der Performance des gesamten Jahres", notiert er. Gilt also: Anfang schlecht, alles schlecht?

Zahlen lügen nicht
Nach Edwards Auswertung deutet alles darauf hin. Obwohl rein zahlenmäßig erst zwei Prozent aller Handelstage 2016 absolviert sind, hat der S&P-Weltindex im vergangenen Vierteljahrhundert meist ein insgesamt miserables Börsenjahr erlebt, wenn gleich die erste Handelswoche im roten Bereich endete. Die Korrelation liegt laut Edwards bei starken 0,41. Der umgekehrte Zusammenhang, wonach ein ertragreicher Handelsauftakt auch dem übrigen Börsenjahr Schwung gibt, ist ebenso gültig.

Zusammenhang Wertentwicklung für S&P-Global-1200-Index

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Quelle: S&P Dow Jones

Doch die Auswertung des Indexfachmanns hat noch mehr zu bieten. So lassen sich auch im restlichen Börsenjahr einzelne Wochen finden, die trendbestimmend sein können. Die dritte Handelswoche im Wonnemonat Mai beispielsweise: Je schlechter diese verläuft, desto besser für die übrige Börsensaison.

"Die etablierte 'Sell in May and go away'-Regel scheint sich hier zu bestätigen", schreibt Edwards. Den wirkmächtigsten Einfluss auf die Geschicke des restlichen Börsenjahres hat übrigens die erste September-Woche: Hier liegt die Korrelation zur Performance des Restjahres sogar bei stolzen 0,82. (ps)