Viele börsennotierte Beteiligungsgesellschaften werden aktuell zu Bewertungen gehandelt, die unterhalb des Wertes der von ihnen gehaltenen Unternehmen liegen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Gesellschaft LPX, die Indizes und Research für börsengelistete alternative Investments anbietet.

Demnach lagen die Bewertungsabschläge auf den Buchwert Ende September bei durchschnittlich sieben Prozent. Zum Vergleich: Vor der Finanzkrise notierten die Beteiligungsgesellschaften über Jahre zu Prämien auf den Buchwert von zum Teil mehr als 20 Prozent. "Investoren können derzeit vergünstigt in Beteiligungsgesellschaften und damit in diversifizierte Unternehmensportfolios investieren", sagt LPX-Gründer Michel Degosciu.

Abschläge "fundamental nicht gerechtfertigt"
In der Vergangenheit abgeschlossene Transaktionen hätten außerdem gezeigt, dass die von den Gesellschaften ausgewiesenen Buchwerte durchaus realistisch sind. "Private-Equity-Gesellschaften bilanzieren traditionell konservativ. Unternehmensverkäufe oberhalb der Buchwerte sind eher die Regel als die Ausnahme", sagt Degosciu.

Am größten sind die Bewertungsabschläge mit rund elf Prozent bei Private-Equity-Firmen aus Europa und mit etwa 14 Prozent im Vereinigten Königreich. In den USA fallen die Discounts mit im Schnitt rund vier Prozent deutlich magerer aus. "Vor allem in Europa halten wir die teils erheblichen Abschläge für fundamental nicht gerechtfertigt", sagt Degosciu und verweist zum Vergleich auf Immobilienaktien, die teils zu Bewertungsprämien von 20 Prozent und mehr notieren. (fp)