Der diesjährige "Deloitte Property Index" mit 27 analysierten Ländern zeigt: Österreich verzeichnet die zweithöchsten Immobilienpreise bei freifinanzierten Neubauwohnungen im Ländervergleich. Ganze 4.925 Euro pro Quadratmeter mussten die Menschen hierzulande im Jahr 2022 durchschnittlich für eine neue Wohnung auf den Tisch legen. Ranking-Neueinsteiger Israel ist mit einem Quadratmeterpreis von 5.701 Euro noch kostspieliger, Nachbarland Deutschland liegt mit 4.800 Euro auf Platz drei. Am günstigsten kommt man in Bosnien und Herzegowina zu Eigentum: Hier liegt der Durchschnittspreis bei 1.237 Euro EUR pro Quadratmeter.

"Die Immobilienpreise in Österreich sind im Vergleich zur letzten Studie leicht gestiegen. Gleichzeitig ist die Nachfrage am Wohnungsmarkt zurückgegangen", so Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal. "Vor allem jüngere Menschen können sich den Traum vom Eigenheim aufgrund der neuen, strengeren Richtlinien der Finanzmarktaufsicht und der allgemeinen Teuerungen sehr oft nicht mehr erfüllen. Ohne Lockerung der KIM-Verordnung sowie einem Eingreifen der Wohnbauförderung wird sich daran so schnell nichts ändern."

Stadtwohnung in Österreich vergleichsweise preiswert
Auch im Städtevergleich liegt Israel mit seinen Immobilienpreisen vorne: Tel Aviv ist mit EUR 14.740 Euro pro Quadratmeter die teuerste Stadt im Ranking und verdrängt damit den bisherigen Spitzenreiter Paris auf Platz zwei. In der französischen Hauptstadt zahlt man 14.622 Euro pro Quadratmeter – und damit mehr als das Dreifache vom Landesdurchschnitt. Auf Platz drei folgt München mit 11.400 Euro pro Quadratmeter.

Wien hingegen bleibt eine der erschwinglicheren europäischen Städte für Wohnungseigentum. Die Hauptstadt liegt mit einem Quadratmeterpreis von 6.284 Euro rund 28 Prozent über dem Österreichschnitt. Besonders günstig kauft es sich hierzulande in Graz: Die steirische Landeshauptstadt liegt mit 3.705 Euro rund 25 Prozent unter den durchschnittlichen Immobilienpreisen.

Mieterfreundliche Stadt
Anders schaut es beim Thema Mieten aus: Zwar ist der Mietzins aufgrund der Inflation überdurchschnittlich angestiegen, Wien macht mit 9,10 Euro pro Quadratmeter dem Ruf als mieterfreundliche Stadt aber nach wie vor alle Ehre – und liegt mit den Mietpreisen hinter Linz (10,8 Euro/qm) und Graz (11,20 Euro/qm). In die Erhebung wurden Mietpreise von Neubau- und Bestandswohnungen miteinbezogen, jedoch mit Ausnahme von gemeinnützigen Objekten. "Grund für die im Durchschnitt niedrigeren Mieten in Wien ist vor allem der für die Hauptstadt typische Altbaubestand mit den regulierten Richtwertmieten", ergänzt Etzl. (gp)