Verbraucher, Unternehmen und Anleger müssen sich allmählich auf steigende Preise einstellen. Die Teuerungsrate in Deutschland werde 2017 mit 1,5 Prozent dreimal so hoch ausfallen wie im zu Ende gehenden Jahr und 2018 sogar bei 1,7 Prozent liegen, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Prognose des Münchener Ifo-Instituts. Grund dafür seien die auslaufenden Effekte des niedrigen Ölpreises, berichtet Reuters.

"Die deutsche Inflation ist nahe an dem Ziel der Europäischen Zentralbank", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest mit Blick auf den von der EZB angestrebten Wert von knapp unter zwei Prozent. "Da für den Euroraum insgesamt eine ähnliche Entwicklung erwartet wird, sollte die EZB den Ausstieg aus den Anleihekäufen beschleunigen", empfiehlt Fuest. 

Das Ifo-Institut hob zugleich seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr von 1,4 auf 1,5 Prozent an. "Alle Anzeichen deuten auf ein viertes Quartal 2016, das stärker ist als bislang gedacht", sagte Fuest. "Diesen Schwung nehmen wir mit ins neue Jahr." Für 2016 geht das Ifo weiter von 1,9 Prozent aus. "Der Tempowechsel von 2016 ist nur auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen", erklärte Fuest. Für 2018 schraubte sein Institut die Prognose von 1,6 auf 1,7 Prozent hoch. (Reuters/ps)