Die Erholung an den Rohstoffmärkten hat die Laune von Aktienanlegern deutlich verbessert. Der Anstieg des Ölpreises in den vergangenen Wochen hilft vor allem den rezessionsgeplagten Ländern Russland und Brasilien. Der Preisanstieg bei Rohstoffen dürfte generell die Wachstumsaussichten verbessern, sagen die Experten von HSBC Global Asset Management (AM). An den Kapitalmärkten lässt sich das bereits beobachten: Die Rezessionsängste, die Anleger noch im Januar umtrieben, haben sich weitgehend verflüchtigt.

Für einen langfristigen Aufwärtstrend an den Aktienmärkten fehlen allerdings die steigenden Unternehmensgewinne. Gründe für die schwache Wachstumsdynamik gibt es mehrere: das niedrige Konjunkturwachstum, die Probleme in den Schwellenländern, der niedrige Produktivitätszuwachs, die bereits hohen Margen und fehlende Preissetzungsspielräume, um diese noch auszudehnen. Die Unternehmensgewinne in Europa stagnieren seit drei Jahren, in den USA sind sie 2015 sogar gesunken.

Seitwärtsmarkt voraus
Aktien haben vor allem deshalb weiteres Aufwärtspotenzial, weil sie im Vergleich zu Anleihen attraktiv sind, heißt es von HSBC Global AM. Sogar in den USA sind die Dividendenrenditen mittlerweile höher als die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen. Ein auf relative Bewertung ausgelegter Marktaufschwung stoße allerdings rasch an seine Grenzen, warnen die Anlageexperten.
 
Der aktuelle Aufschwung dürfte zwar noch eine Weile anhalten. Sobald sich die Kurse dem Stand zu Jahresbeginn nähern, sollten Anleger aber Gewinne mitnehmen. Das aktuelle Umfeld spreche eher für einen volatilen Seitwärtsmarkt als für einen nachhaltigen Aufwärtstrend. (fp)