Anleger, die sich nach Börsenweisheiten richten, dürften optimistisch in neue Jahr blicken: Die Aktienkurse sind kurz nach dem Jahreswechsel gestiegen. Nach der sogenannten Fünf-Tage-Regel zeigt die Kursentwicklung der ersten fünf Handelstage eines Jahres den Trend für das Gesamtjahr an. Diese Regel ist allerdings bei näherer Betrachtung Unsinn, erklärt Marcel Müller, Leiter des Portfoliomanagements beim Multi Family Office HQ Trust.

Quelle: HQ Trust

Demnach gibt es keinen belastbaren statistischen Zusammenhang zwischen den ersten fünf Handelstagen eines Jahres und der restlichen Performance eines Marktes, haben Berechnungen von Müller gezeigt. Dennoch können Anleger mit einiger Berechtigung zuversichtlich ins Jahr 2019 starten. "Aufgrund des negativen Sentiments gehen wir eher von steigenden Aktienmärkten aus, sobald der Konflikt zwischen den USA und China auf Handelsebene beigelegt wird", erklärt der Anlageexperte.

Märkte bleiben schwankungsreich
Schlechte Stimmung an den Märkten war in früheren Phasen oft ein Kaufsignal für Aktienanleger – im Gegensatz zur Fünf-Tage-Regel. Darüber hinaus sind viele Aktien durch die Korrekturen im vergangenen Jahr vergleichsweise günstig. Investoren sollten allerdings nicht unvorsichtig werden. Auf kurze Sicht dürften die Aktienmärkte volatil bleiben, sagt Müller: "Handelskrieg, Fed und makroökonomische Daten haben viele Marktteilnehmer verunsichert." (fp)