Festverzinsliche Wertpapiere sind wieder interessant, und das nicht nur wegen der gestiegenen laufenden Verzinsung. Klaus Porwoll von der Pecuniars Honorarberatung in Berlin nennt mit möglichen Kursanstiegen bei Anleihen ein weiteres wichtiges Argument für die Zinstitel.

Kursgewinne bei Flucht in Sicherheit
Anleger haben es seiner Meinung nach im Anleihebereich mit einem ganz neuen Umfeld zu tun: Zum einen bringen Anleihen wieder einen echten laufenden Zinsertrag, zum anderen bieten sie die Chance auf Kursgewinne – vor allem, wenn die Zinsen noch weiter zurückgehen sollten. Gerade wenn es zu Turbulenzen an den Aktienmärkten kommt, setzt eine Flucht in sichere Anlagen ein. Dann steigen die Kurse sicherer Anleihen, was das Portfolio insgesamt stabilisiert. "Wer dann auf sichere Titel wie Bundesanleihen setzt, profitiert zusätzlich von deren Stabilität", erklärt Porwoll.

Zugleich warnt Porwoll, bei Anleihen zu sehr ins Risiko zu gehen. Anleger sollten sicheren Staatsanleihen, zum Beispiel aus dem Euroraum, sowie Unternehmensanleihen hoher Bonität klar den Vorzug geben. Bei Hochzins- und Schwellenländeranleihen sind die Risiken seiner Meinung nach dagegen vergleichsweise hoch und sie korrelieren zum Teil stark mit den Aktienmärkten, weshalb sie gerade in Krisenzeiten eben nicht zur Stabilisierung des Portfolios beitragen. 

Aktien nicht unterschätzen
Auch Aktien sollten Anleger nicht unterschätzen: "Grundsätzlich rate ich zu einer Aufteilung des Anlagevermögens auf Aktien und Anleihen, wobei das Verhältnis zwischen den beiden Anlageklassen im Wesentlichen von den individuellen Anlagezielen sowie der persönlichen Risikoneigung und der Risikotragfähigkeit des einzelnen Anlegers abhängt", sagt er.

Bei der Umsetzung des Anleiheanteils eignen sich nach Ansicht von Porwoll übrigens Exchange-Traded Funds (ETFs) besonders gut. "Damit kann man kostengünstig und breit gestreut in sichere Staatsanleihen und Unternehmensanleihen hoher Bonität investieren", erklärt er. (jh)