"Wenn die ursprüngliche Aussage, wir machen drei Zinssetzungen, käme, und sich die Fed nicht rühren würde, wären das 75 Basispunkte, und das wäre sicherlich der Fall, dass dann der Wechselkurs sich ändern würde und damit auch die Inflation im Euro steigen", sagte Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, im Radio-Interview mit dem "ORF".

Holzmann war im EZB-Rat der Einzige, der sich gegen die Zinssenkung am Donnerstag (6.6.) ausgesprochen hatte. Er begründete dies damit, dass datenbasierte Entscheidungen auch von Zahlen geleitet werden sollten.

Die Lockerung der Geldpolitik sei auch darauf zurückzuführen, dass die Notenbanker zuvor bereits eine Herabsetzung der Zinsen signalisiert hatten. "Es war ganz klar, eine Ankündigung bereits vor einem Monat, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich ist. Das hat eine Dynamik ausgelöst, die dann nicht mehr in den Griff zu kriegen war. Und die sich dann durchgesetzt hat", so Holzmann. "Das sollte das nächste Mal vermieden werden. Das war auch der Tenor der Diskussion." (mb/Bloomberg)