Eigentlich sah am Jahresanfang alles danach aus, als würde 2022 zu einem idealen Jahr für einen Value-Fondsmanager wie Hendrik Leber werden. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine aber haben sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Wir hatten Gelegenheit, Leber in einem kurzen Video-Interview nach seinem Vortrag beim diesjährigen FONDS professionell KONGRESS zu fragen, was das für einen Fondslenker seines Schlags bedeutet. Auch wenn Leber die durch den russischen Einmarsch in die Ukraine ausgelöste Entwicklung rückblickend als "perfekten Sturm der Märkte" bezeichnet, bleibt er für die weitere Entwicklung geradezu erstaunlich optimistisch. 

"Ich sehe die Welt als eine voller Chancen", so Leber. Auch mit einer deutlich erhöhten Inflation könne man Geld verdienen, deshalb müsse man nicht daran verzweifeln. Auf der einen Seite komme es zwar zu einer schmerzhaften Schädigung des Geldvermögens, durch die Inflation werde nun einmal der Geldschein immer weniger wert. Auf der anderen Seite aber könnten Aktiengesellschaften, die natürlich zum Teil mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen haben, erbarmungslos ihre Preise erhöhen. 

"Möglichkeiten, billig einzukaufen"
Diese Schere sei inzwischen so weit auseinandergegangen wie nur extrem selten in der Geschichte. Das habe in den Märkten natürlich für erheblichen Stress gesorgt, erläutert der Fondsmanager. "Aber ehrlich gesagt: Ich mag Stress in den Märkten", so Leber. "Denn ein Markt unter Stress bietet in der Regel eine Reihe von Möglichkeiten, billig einzukaufen." Im Video-Interview verrät er zudem, was die drei wesentlichen Ideengeber für ihn als Fondsmanager sind, und von welchen Investments er künftig die Finger lassen will. Einfach anklicken! (hh)