Die Volkswirte von Helaba-Research haben sich die Entwicklung der Mineralölvorräte in einer Analyse näher angesehen und sind in Folge für das schwarze Öl pessimistischer gestimmt. Sowohl an Land, wie auch auf See, sind die Ölbestände drastisch angestiegen. Allein die kommerziellen Lager könnten in den OECD-Ländern den Bedarf von mindestens 63 Tagen decken. Zum Vergleich: Anfang 2014 lag der Deckungsgrad noch bei 55 Tagen.
 
Das amerikanische Energieministerium rechnet laut Helaba damit, dass der Deckungsgrad im Frühjahr 2016 auf über 65 Tage ansteigen könnte. Das hat Auswirkungen: Angesichts knapper werdender Kapazitäten haben sich die Lagerkosten deutlich erhöht und die Margen bei Terminverkäufen verringert. Die zeitweilig ausgesprochen positiven Impulse der Lagernachfrage dürften daher laut Einschätzung der Helaba nicht nur deutlich nachlassen, vielmehr könnten sich die inzwischen sehr hohen Bestände als preisdämpfend erweisen. (aa)
 
1448271631.jpgEin fallender Ölpreis (blau) und steigende Ölvorräte (rote Linie und Skala, rechts, invertiert) gehen oftmals Hand in Hand.