Viele Finanzexperten sind sehr pessimistisch in Bezug auf die weitere Entwicklung der Aktienmärkte. Hedgefonds-Ikone Ken Griffin dagegen hält die US-Börsen angesichts des gesunden Arbeitsmarktes und der starken Zuversicht bei den Konsumenten für robust. Die Verbraucher gäben mehr für Dinge wie Flugtickets und Elektronik aus, sagte der Gründer des bekannten Hedgefonds Citadel am Mittwoch auf einer "CNBC"-Konferenz. Dies verschaffe der Konjunktur "kräftigen Rückenwind".

Ferner sei die US-Wirtschaft für die arbeitende Bevölkerung "immer noch stark". Im Schlussquartal des Jahres rechnet Griffin daher durchaus mit einem Reallohnzuwachs. "Die Aussichten für die Zukunft sehen also an einer Reihe wichtiger Fronten etwas besser aus, vorausgesetzt, dass nichts völlig aus den Fugen gerät", so Griffins Fazit.

Fed vor schwieriger Aufgabe
Eine Rezession sei gleichwohl ein Szenario, auf das sich Citadel gründlich vorbereite. Die US-Notenbank stehe vor einer schwierigen Aufgabe beim Vorhaben, die überhitzte Wirtschaft mit dem "groben Werkzeug" der Zinsen zu bekämpfen. Nichtsdestotrotz sollte die Fed nach seiner Einschätzung ihren Zinserhöhungspfad fortsetzen, um die Inflationserwartungen "wieder zu verankern".

Citadels Aushängeschild, der Wellington-Fonds, hat in diesem Jahr per Juli 21 Prozent zugelegt. Auf die Frage nach der starken Performance des Fonds sagte Griffin, dass das Vehikel sehr liquide sei und in den vergangenen neun Monaten mehrere punktgenaue kurzfristige Investments gemacht habe. Vor allem im Energiesektor sei die Performance den Großteil des Jahres 2022 über "unglaublich" gewesen. (Bloomberg/jb)