Seit John Paulson vor mehr als einem Jahrzehnt kurz vor Beginn der verheerenden Subprime-Krise als einer von wenigen gegen den US-Immobilienmarkt gewettet hat, gilt er als Investorenlegende und wird immer wieder nach seinem nächsten großen Deal gefragt. Mit dem 20-Milliarden-Dollar-Gewinn, den der heute 65-jährige mit Leerverkäufen in der Subprime-Hypothekenkrise erzielte, kann bislang keine Investmentidee konkurrieren.

"Ein begrenztes Angebot von nichts"
Auch 14 Jahre nach der schlimmsten Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre sieht Paulson Anzeichen für exzessive Spekulation am Markt. Kryptowerte wie etwa Bitcoin befänden sich beispielsweise in einer Blase, sagte Paulson im Bloomberg-TV-Interview mit David Rubenstein (siehe im Anschluss). Sie dürften sich "letztlich als wertlos erweisen".

"Ich würde sie als ein begrenztes Angebot von nichts beschreiben", so Paulson. "In dem Maße, in dem die Nachfrage größer ist als das begrenzte Angebot, steigt der Preis. Doch in dem Maße, wie die Nachfrage sinkt, sinkt der Preis. Kryptowährungen haben keinen intrinsischen Wert – außer jenen, dass es eine begrenzte Menge gibt." Er würde niemandem empfehlen, in derartige Werte zu investieren.

"Bei Kryptowährungen gibt es unbegrenzte Verluste"
Für Leerverkäufe empfehle sich das Segment jedoch nicht. "Der Grund, warum wir Subprime in großem Umfang geshortet hatten, war, dass das Ganze asymmetrisch war: Wir haben eine Anleihe zum Nennwert leerverkauft, die eine begrenzte Duration hat und mit einem Spread von einem Prozent gegenüber Treasuries gehandelt wird", so Paulson. "Man kann also nicht mehr verlieren als den Spread in der Duration. Bei Kryptowährungen gibt es unbegrenzte Verluste. Selbst wenn ich also auf lange Sicht richtig liegen sollte, könnte ich kurzfristig alles verlieren." Der Bitcoin-Markt sei einfach zu volatil, um ihn zu shorten. (mb)