Selbst über Jahrzehnte erfolgreiche Investoren müssen in der aktuellen Krise kleinere Brötchen backen. So auch James "Jim" Harris Simons, einer der bekanntesten und renommiertesten Hedgefonds-Manager der Geschichte, wie das "Handelsblatt" berichtet. Simons Anlagefirma Renaissance Technologies, der zu den erfolgreichsten Hedgefonds zählt, liegt nach Daten von Bloomberg mit seinem Flaggschifffonds für Aktien seit Anfang 2020 trotz boomender Börsen satte 13,4 Prozent im Minus. Zum Vergleich: Der US-amerikanische Leitindex S&P 500 Index legte seit Jahresbeginn um über 3,5 Prozent zu. Grund dafür ist laut der Wirtschafstzeitung, dass die Modelle und Algorithmen von Simons mit der Krise offenbar nicht zurechtkommen.

Simons, der 2019 mit einem Vermögen von 19 Milliarden der zweitreichste Hedgefonds-Manager der Welt war, gründete sein Investmentunternehmen 1982. Der Mathematiker setzte dabei auf komplexe mathematische Modelle, die durchaus Parallelen zur Charttechnik oder zur Fundamentalanalyse haben können. Wie genau die von Simons angestoßenen Algorithmen arbeiten, bleibt ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis. Klar ist dem Handelsblatt zufolge nur, dass der Fonds quantitative Strategien und einen riesigen Datenpool nutzt, um auffällige Muster im Markt zu erkennen und davon systematisch bei seinen Investments profitieren möchte. 

Pharmakonzerne unter den Top-Ten-Investments
Bekannt ist auf Basis von Daten der Börsenaufsicht SEC lediglich, dass zu den zehn größten Positionen im ersten Quartal die Pharmakonzerne Bristol Myers Squibb und Novo-Nordisk gehörten. Auch das biopharmazeutische Unternehmen Vertex Pharma, der Technologiekonzern Verisign und die Biotechnologiefirma Biogen zählen zu den Investments. In der Krise waren das offenbar nicht die richtigen.

Aber nicht nur Renaissance Technologies, die gesamte Branche musste im ersten Halbjahr ordentlich Federn lassen: Laut Beobachtung des Handelsblattes liegen die Hedgefonds in Summe mit 0,37 Prozent im Minus. "Vielen Hedgefonds fällt es schwer, Gewinn zu machen", zitiert die Zeitung Christopher Beales, Hegefonds-Experte beim Finanzdatenanbieter Preqin. (jb)