Gold bewährt sich derzeit in seiner Rolle als Krisenmetall. Als die Aktienmärkte wegen der Sorgen um China einknickten, schaltete das Edelmetall in den Hausse-Modus. Auch unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung sprang der Goldpreis nach oben. "In beiden Fällen konnten Goldinvestments die Schwankungen gemischter Portfolios dämpfen", sagt Nico Baumbach, Portfoliomanager bei der Hamburger Investmentgesellschaft Hansainvest.

Die Aufwärtsbewegung wird sich nach Ansicht des Experten fortsetzen. "Das Sentiment hat eindeutig in den positiven Bereich gedreht", sagt er. Seiner Einschätzung nach treiben vor allem zwei Faktoren den Goldmarkt: "Zum einen erfahren die großen Gold-ETFs milliardenschwere Zuflüsse. Nachdem sie im Vorjahr noch auf der Verkäuferseite standen, haben sie seit Jahresbeginn hunderte Tonnen des Edelmetalls erworben." Zum anderen macht die fortgesetzte Nullzinspolitik der großen Notenbanken Gold als Ersatzwährung attraktiv.

Keine Timing-Experimente
Privatanleger, die in Gold investieren wollen, sollten sich nicht in Timing-Überlegungen verzetteln und versuchen, tiefere Kurse abzupassen, warnt Baumbach. "Die Entwicklungen der vergangenen Monate bestätigen unsere Empfehlung, immer einen Goldanteil von fünf bis zehn Prozent als Absicherung in einem ausgewogenen Portfolio zu halten." Niemand könne sagen, wann es an den Finanzmärkten die nächsten Turbulenzen gibt. Wenn es erst soweit ist, ist es für Goldkäufe zu Absicherungszwecken häufig zu spät. (fp)