Seit Jahren geht es an den Börsen aufwärts, allmählich werden Anleger deswegen nervös. Bei Investoren macht sich die Sorge breit, dass die Hausse bald zu Ende sein könnte. Noch ist es aber nicht so weit, sagt Philipp van Hove, Leiter Fonds- und Portfoliomanagement Aktien bei Hansainvest. Grund: Die Zinswende ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass Rentenpapiere eine echte Alternative zu Aktien bieten. "Mit Aktien wird sich auch in den kommenden Monaten voraussichtlich gutes Geld verdienen lassen", sagt van Hove.

Der Spezialist setzt derzeit vor allem auf europäische Titel. Diese sind noch vergleichsweise moderat bewertet. Außerdem gewinnt die Konjunktur in Europa an Dynamik. "Dem US-Markt dagegen traue ich nicht", sagt van Hove. "Er ist sehr teuer, Trump verzeichnet politische Misserfolge, und auch der Konjunkturzyklus ist schon weiter fortgeschritten." Innerhalb Europas fokussiert sich der Hansainvest-Experte auf Deutschland und Frankreich, mischt zudem italienische und spanische Papiere bei.

Keine Angst vor Rücksetzern
Trotz des insgesamt positiven Ausblicks könnten die Aktienmärkte noch einmal korrigieren, prognostiziert van Hove. Grundsätzlich sollte sich dadurch aber für Investoren nichts ändern: "Ich denke nicht, dass es dann zu einem Crash käme. Dazu ist der Anlagenotstand noch immer viel zu ausgeprägt. In dieser Phase gewinnt taktisches Agieren an Bedeutung." Der Fondsmanager setzt derzeit vor allem auf Aktienstrategien, die zum Ziel haben, bei vollständiger Investitionsquote das Verlustrisiko zu minimieren. (fp)