Die japanische Investmentgesellschaft Softbank respektive deren Gründer Masayoshi Son ist bekannt für großvolumige Investments – und für umstrittene. Nun steht Son erneut im Rampenlicht. Denn über die Softbank soll er im großen Stil am Optionsmarkt mit Aktien von US-Tech-Giganten wie Tesla, Microsoft oder Netflix spekuliert und die Kurse in spektakuläre Sphären getrieben haben. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Recherchen der "Financial Times" und des "Wall Street Journals".

Im August hatte der Softbank-Gründer stolz verkündet, dass das Unternehmen über einen neuen Anlagefonds in Technologie-Standardwerte investiere. Er selber würde Teile des Fonds finanzieren. Seit Monaten hatte Softbank Aktien großer US-Techkonzerne für rund vier Milliarden US-Dollar gekauft. Die Käufe unterstützte das Unternehmen mit sogenannten Call-Optionen.

Brenzlige Milliardenwette auf steigende Kurse
Mit diesen Papieren können Anleger eine bestimmte Aktie wenig später zu einem vorher festgelegten Preis kaufen. Solche Optionen sind besonders günstig, je weiter der spätere Kaufkurs vom aktuellen Preis der Aktie entfernt ist. Es handelt sich somit um eine brisante Wette auf steigende Kurse - die allerdings auch rasch nach hinten losgehen kann, wenn wie Ende vergangener Woche geschehen populären Börsenhighflyern wie Amazon, Apple oder Facebook urplötzlich die Luft ausgeht.

Auf der anderen Seite der Softbank-Optionen sollen Aktien im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar gestanden haben, berichtet die SZ. "Mir fiel die Kinnlade herunter, als ich vorige Woche von Sons massiven Investitionen in Derivate las", wird ein Analyst in der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) zitiert. Softbank wollte sich zu den Berichten bislang nicht äußern. Die Aktie des Unternehmens brach am Montag in Tokio ein und verlor 7,2 Prozent. (fp)