Seit Mitte März hat der Goldpreis um fast 300 US-Dollar angezogen auf derzeit rund 1.720 US-Dollar. Nun haben viele Banken und Marktbeobachter ihre Prognosen noch weiter hochgeschraubt, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Die Commerzbank beispielsweise erwartet nun bis zum Jahresende einen Preis von 1.800 statt zuvor 1.650 US-Dollar je Feinunze, die US-amerikanische Bank J.P. Morgan hält Notierungen zwischen 1.800 und 1.850 US-Dollar je Unze für möglich – und das bereits bis zur Jahresmitte.

Andere Beobachter wie der deutsche Wirtschaftswissenschaftler und "Börsenprofessor" Max Otte prognostizieren für die kommenden drei Jahre gar Verteuerungen auf mehr als 3.000 US-Dollar. Das mag übertrieben sein, doch für einen steigenden Goldpreis gibt es gute Gründe. Die Verunsicherung der Anleger sei weiterhin groß, in solchen Zeiten bleibe Gold gefragt, zitiert die FAZ Alexander Zumpfe, Goldhändler beim Edelmetallhaus Heraeus.

Gold-ETFs sind beliebt
Wie gefragt, zeigt eine atuelle Besonderheit: In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Lieferengpässen bei Gold. Privatkunden, die bei einem der großen Händler bestellen wollten, gingen reihenweise leer aus. Das dürfte die Hausse beim sogenannten Papiergold beflügelt haben. "Die Käufe von Gold-ETFs sind weiterhin sehr stark", sagte Frank Schallenberger, Rohstoffanalyst der Landesbank Baden-Württemberg der Zeitung. In diesem Jahr lagen die Zuflüsse bei fast 350 Tonnen. (fp)