Gold hat in diesem Jahr ein Comeback erlebt. Nachdem das Edelmetall lange an Attraktivität eingebüßt hat, hat die Corona-Krise viele Anleger zurück in den vermeintlich sicheren Hafen getrieben. Auch professionelle Investoren fanden erneut gefallen an dem Rohstoff. Seit dem Allzeithoch Anfang August ist der Goldpreis aber wieder gesunken. Für die Experten des Vermögensverwalters Nikko Asset Management kommt das wenig überraschend: "Zum jetzigen Zeitpunkt betrachten wir die Korrektur als gesund und erwarten mittelfristig gute Unterstützung für den Goldpreis. Die globalen Zentralbanken haben sich zu lockerer Geldpolitik verpflichtet, bis sich die Daten nachhaltig verbessert haben."

Vor allem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) scheint einen starken Einfluss auf den Goldpreis zu haben. "Der Goldpreis ist vom Allzeithoch wieder gesunken, just als 10-jährige US-Staatsanleihen mit real minus 1,1 Prozent ihren Rendite-Tiefststand erreichten.", sagen die Nikko-Analysten. Dahinter steckte zum einen die Enttäuschung der Anleger über die US-Notenbank, die auf ihrer letzten Sitzung die Erwartungen hinsichtlich negativer Zinssätze dämpfte. Zum anderen waren Inflationslimits, hauptsächlich bedingt durch Veränderungen der Ölpreise, gerissen worden. 

Gold gegen Risiko
Gold sollte zur Absicherung gegen Inflation im Portfolio vorhanden sein, raten die Experten. "Nach der jüngsten Preiskorrektur dürften die negativen Realrenditen und eine größere Toleranz der Zentralbank gegenüber steigenden Preisen die Nachfrage nach Gold stützen", heißt es bei Nikko AM. Gold biete außerdem eine Absicherung gegen geopolitische Ereignisse, wie etwa eine Anfechtung der US-Wahlergebnisse durch US-Präsident Trump oder eine ernsthafte Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China. (fp)