Gold konnte im Krisenjahr 2020 profitieren und wird wohl auch in diesem Jahr den positiven Trend fortsetzen. Die Experten des World Gold Council (WGC) erwarten einen Anstieg der Goldnachfrage durch Investoren und ein Comeback der Schmuckindustrie, berichtet das "Handelsblatt". Die Sorge um steigende Staatsverschuldungen und höhere Inflationsraten dürften für weiterhin starke Mittelzuflüsse in goldunterlegte Indexfonds sorgen. Allein 2020 stieg die von Indexfondsanbietern verwaltete Goldmenge laut den Daten des WGC von 860 auf über 3.600 Tonnen.

Die WGC-Experten sehen den Trend als Bestätigung dafür, dass die Investoren längerfristig in Gold investiert haben. Besonders in Indien und China rechnen sie mit einem Comeback der Schmucknachfrage, von der wiederum das Edelmetall profitiert. Und auch die Zentralbanken könnten 2021 wieder auf die Käuferseite werden. Die Gold-Kenner erwarten eine leicht positive Goldnachfrage der Notenbanken. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage ausgeglichen: Die Notenbanken hatten beinah genauso viel Gold verkauft wie gekauft. 

Risikofaktor Zinsanstieg 
Ein gewisses Risiko erkennen die WGC-Experten mit Blick auf die USA. Dort stiegen zuletzt die Zinsen für die zehnjährige US-Staatsanleihe. Sollten die Inflationserwartungen dort nicht ebenfalls anziehen und die Realzinsen niedrig halten, könnte das zu einem Problem für den Goldpreis werden. (fp)