Während China-Fonds ertragsmäßig seit einigen Monaten positive Signale liefern und das Interesse der Anleger – nicht zuletzt aufgrund des Erfolgs des Alibaba-Börsegangs – spürbar zunimmt, trüben sich die konjunkturellen Aussichten im Reich der Mitte weiter ein. Nach Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs wird Chinas Wirtschaft im laufenden Jahr 7,3 Prozent und im kommenden Jahr nur noch 7,1 Prozent wachsen. In einer früheren Prognose war die Bank für 2015 noch von einem 7,6prozentigen Wachstum des Schwellenlands ausgegangen.

Die Analysten der Banken nehmen an, dass die Regierung selbst ihre Wachstumsziele zurückschrauben werde, um sich nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen. Höhere Wachstumsraten seien nur mit entsprechend höherem politischen Stimulus und den damit verbundenen Risiken zu erzielen. Die Wachstumsabschwächung wird demnach vor allem auf der Investitionsseite stattfinden. Während das Wachstum des Konsums bis 2017 konstant bei 7,3 Prozent liegen soll, wird bei den Investitionen bis 2017 ein Rückgang auf 6,1 Prozent erwartet – 2013 lag der Vergleichswert bei einem Plus von 9,4 Prozent.

Kein Problem für aktive Fonds
Für Fondsanleger hätte eine allfällige Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums nicht notwendigerweise negative Folgen – ebenso wenig wie eine überraschend starkes Wachstum automatische Kursgewinne bewirkt. Angesichts der Aussicht auf eine insgesamt nachlassende Dynamik der Konjunktur des Landes dürften aber aktiv verwaltete Fonds günstigere Chancen bieten als passive Produkte.

Fonds, wie der seit seinem Start im Jahr 2007 sehr erfolgreiche Threadneedle China Opportunities Fund, haben die Möglichkeit, jene Unternehmen auszuwählen, die vom grundsätzlich weiter laufenden Angleichungsprozess der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt profitieren können. Der Fonds hat seinen Index (MSCI China) seit seinem Start ebenso deutlich schlagen können (84 vs. 61%) wie passive Fonds, die sich an dem Index orientieren. Über die die letzten fünf Jahre legte er mit einem Wertzuwachs von fast 70 Prozent exakt doppelt so stark zu wie seine Benchmark.
 
Sein Portfolio enthält Internetwerte wie den Marktführer Tencent Holdings (9% des Portfolios) ebenso wie die Bank of China (5%) den Versicherer Ping An Insurance (3,4%) oder die Telekom-Gesellschaft China Unicom (2,6%). (gf)
 
1411554430.jpgDer Threadneedle China Opportunities Fund konnte seinen Index (MSCI China) seit seinem Start ebenso deutlich schlagen (84 vs. 61%), wie passive Produkte, die sich an diesem oder ähnlichen Indizes orientieren.